
Wieso liegt mir diese Thema so am Herzen?
Wie du vermutlich bereits gelesen hast, erkrankte ich nach meiner Schwangerschaft an einer postpartalen Depression.
Dies zu erleben und zu überleben, brachte mich an meine Grenzen. Ich brauchte 2,5 Jahre, um davon zu genesen. Dies waren 2,5 Jahre voller Angst, Wut, Trauer und ganz viel Kampfgeist, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, um diese Krankheit zu besiegen. So stolz wie ich heute bin, dies geschafft zu haben, so schwingt auch Trauer mit. Trauer darüber, dass mir 2,5 Jahre von den ersten Lebensjahren meines Sohne genommen wurden die ich nicht richtig mit bekam. Denn diese 2,5 Jahre waren dunkel, schwarz, beängstigen und der blanke Horror.
Als ich endlich die Kraft wieder fand für mich da zu sein, für meinen Sohn, meinen Partner und mein Umfeld, da begann ich zu recherchieren.
Denn ich wusste, ich will anderen Frauen dies "ersparen", d.h. nicht, dass man eine postpartale Depression verhindern kann. Aber, und dies weiss man heute, man kann sie Vorbeugen. Und was ich noch wichtiger finde, man kann sie früh erkennen, wenn man denn die Anzeichen sieht und erkennt. Und dies würde vielen Frauen helfen, ihren Leidensweg nicht so lange alleine und im Stillen durch machen zu müssen.
Daher habe ich beschlossen, auf diese Krankheit aufmerksam zu machen. Denn nur wenn wir darüber sprechen, es nicht mehr tabuisieren und Schwangerschaft und Geburt nur schön reden, erst dann kann sich etwas ändern. Erst wenn es ins Bewusstsein der Menschen gelangt, dass diese Krankheit jede*n treffen kann, und vor allem NIEMAND etwas dafür kann, erst dann müssen Frauen nicht mehr im Stillen leiden.
Ich schäme mich nicht mehr. Ich hatte eine postpartale Depression. Ich bin eine Überlebende!
